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Streifzüge

A Night at the Opera

Aktualisiert: 14. Okt. 2020

(USA 1935)

Vorneweg gesagt, ich bin ein Marxist. Ein Groucho Marxist. 1929 holte sich Paramount, das immer schon als leicht verrückt galt, sie direkt vom Broadway in ihr damals noch existierendes New Yorker Studio - heute Museum of the Moving Image - um sie vor ihrem Abendlichen Auftritt auf der Bühne mal schnell ihre vorige Bühnenschau zu filmen. So beginnen Filmkarrieren. 1935 hohlte sie Irving Thalberg von Paramount zu MGM, wie sich leider Erweisen sollte, mittelfristig keine gute Entscheidung, den Thalberg starb nur wenige Monate später an Krebs, und seine Nachfolger hatten nicht seine Genialität, und ihre Filme voll von Aberwitz ließen schnell nach, wie auch die Qualität des Gesammtoutputs des Studios, das zusehr auf Familyvalues setzte und Ecken und Kanten gerne glattschliff. Dennoch waren sie hier, wenn auch nur noch zu dritt - Zeppo Marx wechselte aufgrund seiner technischen Begabung als Ingenieur in die Wirtschaft (das Bombenschloß für die Fatman-Atombomben in den Silverplate B-29 stammte aus der von ihm mitgeführten Firma) - und seine Funktion im Plot konnte von anderen Schauspielern, hier dem Sänger Alan Jones, übernommen werden. Ihm und seiner Freundin, gespielt von Kitty Carlisle, ein gemeinsames Engament an der New Yorker Met zu verschaffen, war das Ziel der Handlung, aber es wäre kein Marx Brothers Film, wenn dieser Grundplot nicht nur eine Wäscheleine zum Aufhängen der einzelnen, aufeinander abgestimmten Gags wäre, die im Kidnappen und Austauschen eines anderen Tenors während einer laufenden Debutvorstellung auf der Met kumulieren. Die vielleicht bekannteste Szene des Films neben der Opernaufführung des Troubadours, ist die berühmte Kabinenszene wo sich in einer kleinen Kabine auf einem Ozeandampfer nicht nur die Marx Brothers, Alan Jones, Techniker, Stewards und noch sonstige verirrte Passagiere versammeln, bis die Sponsorin der Met die Schotten entgültig bersten läßt, während Cico Marx mit seinem Nebelhorn weitere Eier zum Essen bestellt. Klinkt verrückt, ist es auch, denn es gibt keinen Weihnachtsmann.


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