(USA 1970)
Es gibt Filme, die sind für den normalem Betrachter ein Faustschlag in die Magengrube, ihr absichtliches Überschreiten der Grenzen des guten Geschmackes dient hier nicht wie bei einigen Subgeneres der kulturellen Distinktion, sondern richtet sich speziell an ein bestimmtes Publikum; hier in diesem Fall an Chirurgen und anderes medizinisches Personal. Was einen bei dem Produzenten dieses Werbefilms unschwer verwundert. Ein laufender Krieg sorgt für Abwechslung auf den OP-Tischen, etwas was Ärzte eigentlich immer interessiert[1], aber der Zynismus des Filmes ist kaum zu übertreffen, wenn im Ton eines 50er Jahre Reisefilms die seltenen Krankheiten unter der Zivilbevölkerung geschildert werden[2]. Dass die US-Army mehr Personal brauchte, kann man gut verstehen, dass das Bildmaterial im ersten Teil nicht geschönt ist, genauso. Der Film soll auch noch ein Vierteljahrhundert später zur „Abhärtung“ in einschlägigen Organisationen gezeigt worden sein. Für mich ist jetzt die interessante Frage, ob dieser Film eine Reaktion auf Robert Altmanns MASH war, der im März 1970 in den USA auf die Leinwände kam.
[1] Ich erinnere mich noch sehr gut an eine Bekannte, die mir auf der S-Bahnfahrt zu einer Party begeistert von einem Buch vorschwärmte, wo der Autor schilderte, wie er sich nach einem Unfall selbst die Hand amputierte.
[2] Man darf nie vergessen, dass vor dem Vietnamkrieg bereits ein Befreiungskrieg gegen die französische Kolonialmacht und die japanische Besatzung geführt wurde. IMDB Link: https://www.imdb.com/title/tt0275933/reference
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