( Australien 1974)
Australien hatte langezeit keine eigene Filmindustrie, es diente nur als klassische Koloniale Abspielstätte für britische und amerikanische Produktionen. Erst mit dem Aufkommen des Fernsehen war auch eigenes Personal vor Ort vorhanden, das auch explizit australische Stoffe für ein australische Publikum umgesetzt werden konnten.
Und wie es sich für eine richtige Kolonie gehört, fühlte sich diese immer von ihrem Mutterland gegängelt, und es tut so richtig gut, wenn man sich mal über sein Mutterland auskotzen kann. Und genau das macht der titelgebende Barry McKenzie. Er besucht England und fühlt sich nicht dazugehörig und pöbelt entsprechend herum. Einmal ist das ja ganz lustig, aber wenn man diese Prolligkeit zum Regierungsprinzip macht wie ein abgehalfterter Reality-TV-Promi in einer anderen ehemals britischen Kolonie, dann wird es für die anderen gefährlich[1].
[1] Sinnigerweise wirkt in diesem Film der damalige australische Labour-Premier Gough Whitlam mit, der aufgrund seiner populistischen Politik dank eines Konstruktionsfehlers (Racecondition) vom Vertreter der Krone entlassen wurde, bevor der auf den Druck des Premiers ausgewechselt werden konnte. Der spielt sich selbst, etwas was Helmut Kohl in Die Terroristen! nicht gemacht hat.
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