(Deutschland 1958)
Wie dreht man nach einem verlorenen Krieg einen Märchenfilm, worin man die großen bekannten Märchen von Wilhelm Hauff einfach weglässt? Man geht mit den richtigen Leuten an die Hauptrahmenhandlung und verfilmt diese mit genügend Schmiss und Schwung, dass der Film auch noch ein halbes Jahrhundert sein Publikum begeistert. Mit einem exzellenten Komikerpaar als komisches Rückgrat der Handlung und zwei Publikumslieblingen in den Hauptrollen kann man das ganze auch als eine Operettenverfilmung sehen, die da weitermacht, wo 1000 Jahre deutscher Geschichte schmerzlich fehlen.
Der Regisseur Kurt Hoffmann hatte seine Regiekariere im 3. Reich begonnen, musste diese aber für den Dienst an der Waffe unterbrechen[1] und konnte sie erst nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft wieder aufnehmen, Lilo Pulver war die Grafentochter, die sich als Räuber ausgab um ihr eigenes Lösegeld für sich und ihre Begleiter, die vom echten Räuberhauptmann (Carlos Thompson), der eigentlich keiner seien will, und die Komiker Wolfgang Neuss und Wolfgang Müller waren zwei Räuber aus seiner Bande. Und in einer Nebenrolle brillierte Hubert von Meyernick als typisch aufgeblasener Offizier, der den Spessart vom Räuberunwesen reinigen möchte.
Der Film war so erfolgreich, dass er zwei Sequels[2] nach sich zog, von denen das erste auch einer Besprechung hier würdig ist.
[1] sein letzter Film für die UFA war Quax der Bruchpilot mit Heinz Rühmann
[2] diese litten daran, dass Wolfgang Müller 1960 bei einem Flugzeugabsturz ums leben kam.
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