(USA 1975)
Dystopien sind etwas schönes, besonders wenn sie aus der Vergangenheit kommen und man sich heute zurücklehnen kann und feststellt, dass damals die Welt noch besser war, dass sogar die Dystopien heute noch in manchen Aspekten positiv erscheinen. Als ich den Film vor zwanzig Jahren das erste Mal in einem auf solche Filme spezialisierten Kellerlichtspielhaus sah, sagte mir zwar der Titel durch die Literatur etwas, ich aber hielt das Plakat für den Film (definitiv nicht Facebooks Community Standards entsprechend) für leicht übertrieben, wurde dann aber auf angenehme Weise enttäuscht. Auch wenn die Hauptperson Frankenstein heißt, hat sie nichts mit dem Charakter aus Mary Shellys Roman - oder seinem Monster - zu tun. Es geht in dem Film um einen rücksichtslosen, brutalen Sport, der einem selbstgefälligem, medial übersättigtem Volk dargeboten wird. Fahrerflucht als Spiel in den von einer Einheitsfront regierten Vereinigten Staaten, deren Präsident in einem Sommersitz in China zu residieren pflegt, wenn er nicht dem Sieger des transkontinentalen Rennens gratulieren muss, der die militärische Führung im Krieg gegen die an der ganzen Misere schuldigen Franzosen übernehmen soll. War das nicht eine schöne Zeit, wo man keinen durchgeknallten Reality-TV-Star mit dem Taktgefühl eines Vorschlaghammers zu fürchten hatte. Auf der Besetzungsliste findet man auch noch Warhol-Star Mary Woronov und einen jungen Sylvester Stallone, bei dessen Rollenname ich mir nie sicher bin, ob es nach einer italienischen Stadt klingen soll oder nach einem Hochleistungsmotor.
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