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  • Streifzüge

Dementia

Aktualisiert: 5. Jan. 2021

(USA 1955)

Ja, Stummfilme waren 1955 in Hollywood etwas ungewöhnliches, seit dem letzten Chaplin Stummfilm waren über 20 Jahre vergangen, dann plötzlich wurde ein Independent Film landesweit in die Kinos gebracht, bei dem kein einziges Wort gesprochen wurde. Stilistisch war es ein Film Noir in leuchtendem Schwarzweiß, auf der Tonspur war nur zuhören, was sich die Erfinder des Tonfilms eigentlich vorgestellt hatten. Der Film folgt einer jungen Frau, durch die Nacht, die von ihren persönlichen Dämonen gejagt wird. Vielleicht hat sie wirklich ihren Vater erstochen und durchlebt nocheinmal diesen Alptraum, vielleicht träumt sie nur, sie habe ihn und einen Verführer erstochen, vielleicht hat sie nur im Rahmen einer Panikattacke Visionen. Der Film entstand als experimenteller Kurzfilm, wurde dann aber auf eine übliche Länge gebracht, die Musik stammt von George Antheil, die Hauptdarstellerin war eigentlich hauptberuflich nur die Sekretärin des Regisseurs John Parker.

Es gibt zwei Fassungen von diesem Film, die sich nur durch kurze Zensureingriffe und in der Tonspur unterscheiden. In der längeren, Daughter of Horror, die 1970 für den britischen Markt ungeschnitten freigegeben wurde, ist auf der Tonspur noch ein erklärender Text zu hören. Bekannt wurde der Film, mit dem die Kritiker 1955 wenig anfangen konnten – die waren sich nur einig, dass er „Kunst“ war – dadurch, dass er im Film "Blob – Schrecken ohne Namen" im Kino läuft, als dort das Monster zuschlägt.



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