(UK 1959)
Manche Filme, obwohl sie nicht die ersten und nicht die häufigste Besetzung eines fiktiven Charakters aufweisen, sind aber aufgrund ihrer Machart stilbildend für diesen Charakter.
Sherlock Holmes konnte man schon zu des Autors Lebzeiten auf der Leinwand bewundern[1], während der Stumm- und frühen Tonfilmzeit fand man ihn regelmäßig auf der Leinwand. Aber erst mit einer Reihe von Hollywood B-Filmen vor und während dem zweiten Weltkrieg wurde das typische Aussehen von Sherlock Holmes definiert.
Conan Doyle verwendete seinen Detektiv hauptsächlich in Kurzgeschichten, seine vier Romane mit dem Detektiv als Protagonisten waren eigentlich nur Kurzgeschichten, die um eine Backstory des Täters des Täters beziehungsweise des Opfers und der Verbindung zwischen den beiden Seiten erweitert wurden - mit einer Außnahme. Ein einzelner Roman weicht von diesem Schema ab – der Hund[2] von Baskerville. 1959 machte sich das Hammer Studio, eine britische Produktionsgesellschaft, daran diesen zu verfilmen. Neben Komödien und Kriegsfilmen lag das Hauptprodukt in der Zeit direkt vor den Dreharbeiten zu diesem Film im Horrorfilm, und so nimmt es unschwer Wunder, dass auch dieser Film diese Grundstimmung des Übernatürlichen aufnimmt und sie mit den Mitteln der Logik und des Verstandes, für die Sherlock Holmes steht, als ein Spiel mit Ängsten demontiert. Dieser Hund jagt seine Opfer durch die Nebel ihrer Vergangenheit, Christopher Lee ist der Baskerville, der sich an Peter Cushings Sherlock Holmes wendet und Terence Fischer führte die Regie.
[1] Ein Stummfilm von 1915 wurde erst vor wenigen Jahren in einem Filmarchiv wiederentdeckt.
[2] Anglisten fällt natürlich gleich auf, dass der Roman „Hound“ und nicht „Dog“ heißt. Hound hat einen archaischen Beiklang und bedeutet Jagdhund, als Verb ist es auch mit dem Geisterreich konnotiert.
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