(Deutschland 1931)
Seit etwas über einem Jahr gab es den Tonfilm in Europa, und die UFA besann sich darauf, dass sie ja eigentlich am meisten Ahnung von Europäischer Kultur hatte. Deswegen blätterten die Produzenten nur kurz in den Geschichtsbüchern, sahen nach, was denn auf den Operetten und Revue Bühnen in deutschen Landen gerade besonders gut zuschauermäßig lief und entschieden dann einen Film über den großen Friedenskongress des 19. Jhds zu produzieren, über etwas was die Pariser Vorortverträge eben nicht waren. Revolutionen haben halt auch ihre Nachteile. Hier verguckt sich einer der mächtigsten Männer Europas in eine kleine selbstständige, hübsche Modistin und verbringt mit ihr ein paar schöne Stunden, während sein Double sich auf höfischen Empfängen gepflegt langweilen darf. Er hofft, dass dies geheim bleibt, doch der Mastermind im Hintergrund, Fürst von Metternich weiß natürlich alles. Wissen ist macht, doch nicht alles ist plan- und berechenbar: Napoleon kehrt aus seinem Exil auf Elba zurück und sein Charisma ist ungebrochen. Auch für ihn galt das, was das berühmteste Lied aus der berühmtesten Plansequenz dieses Film sagte „das gibt’s nur einmal.“ Und eingedenk des alten Witzes der Wiener über den Einzug des ersten Habsburgers im 12. Jahrhundert galt auch hier „das wird nicht lange halten. Und siehe, nach 100 Tagen war alles vorbei". Geblieben ist nur die Erinnerung, der Walzer und ein paar unsterbliche Melodien. IMDB Link: https://www.imdb.com/title/tt0022034/reference
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