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  • Streifzüge

Die Geschichte der Nana S.

Aktualisiert: 7. Jan. 2021

(Frankreich 1962)

Wie kann man über einen Film, der sich mit einem großen Gerichtsprozess befasst, sprechen und gleichzeitig einen Kommentar über die Rolle der Frau in der modernen Gesellschaft abgeben ? Für Jean-Luc Godard war die Antwort offensichtlich – er drehte einfach einen Film mit seiner Gattin Anna Karina in der Hauptrolle.

Jene Nana, eine offensichtliche Anspielung an die Protagonistin des gleichnamigen Romans von Zola, lebt ihr eigenes Leben. Sie ist jung, sieht gut aus, und weiß, dass das ihr hauptsächliches Kapital ist, weswegen sie Mann und Kind verlässt um in Paris als Schauspielerin erfolgreich zu werden. In 12 Szenen schildert Godard, beeinflusst von Brechtschem Theater den Abstieg aus der Bürgerlichen Gesellschaft zu einem Handelsgut, das in einem Streit zwischen zwei Zuhältern versehentlich zu einem Abschreibungsverlust wird. Godard ließ sich für den Film von einer Studie zur aktuellen Situation der Prostitution in Frankreich inspirieren, die von der damaligen Verwaltung veröffentlicht wurde, stilistisch lehnt sich der Film an damals aktuelle Dokumentarfilme an. Wie immer in seinen Filmen ist die Tonspur sehr wichtig und mit äußerster Achtsamkeit gestaltet. Und filmhistorisch interessant, ist der Stumme Dialog zwischen Ann Karina als Publikum in der Cinemathek und Maria Falconetti als Jeanne d'Arc in Dreyers Passion der Heiligen Johanna von 1928.

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