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  • Streifzüge

Die Unsichtbare Frau

Aktualisiert: 23. Mai 2021

(USA 1940)

Universal hatte in den 1930ern mehrere Horrorfranchises laufen. Ob es jetzt um Mumien, wiedererweckte Tote oder Werwölfe ging, in allen Filmen lag die augenscheinliche macht des Schreckens in der Kunst des Maskenbildners. Nur in einem Fall lag die Darstellung des Schreckens überwiegend in den Händen der Tricktechniker. Und genau da konnte man am ehesten das Schema des üblichen Horrorfilms selbst durch den Kakao ziehen, beim Unsichtbaren Mann. Und Gleichberechtigung ist keine Erfindung des 21. Jahrhunderts. Über Suffragetten und Blaustrümpfe amüsierte man sich schon im ausgehenden 19. Jahrhundert, und 1941, mit dem Krieg und dem damit drohendem Arbeitskräftemangel vor der Türe, konnte man sich einen kleinen Spaß nicht verkneifen. Man machte hier aus dem Unsichtbaren, den man auch im Ausgangsfilm von 1933 nicht sehen konnte, wenn er unbekleidet war, eine Frau mit genau der gleichen Einschränkungen und besetzte sie mit der vielleicht bestaussehenden Blondine in Hollywood [1], die auch eine gefragte Sprecherin war, Virginia Bruce. Mit diesem Kniff konnte man den Zensoren des Breen-Office eine lange Nase drehen, ohne irgendwelche Puritaner[2] zu verstören. Die Grundfrage, die im 1990er Remake des Ausgangsfilm ausgiebig verhandelt wird, dient hier nur als Spannungselement und ist Grundziel des komischen Gegenspielers, eines Gangsters, der eigentlich nur untertauchen möchte.

[1] meine persönliche Meinung, sorry J.

[2] Amazon Women in the Moon macht dies auf eine Facebook verträgliche Art ja auch, Männer haben da weniger anstoßerregende Teile in ihrer Anatomie als Frauen.

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