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  • Streifzüge

Dishonored

Aktualisiert: 5. Okt. 2020

(USA 1931)

Manchmal erinnert man sich nicht so sehr eines Filmes, sondern des Arbeitsmaterials für einen Film - Im Falle der Kooperation des Regisseurs von Sternberg mit seinem Star Marlene Dietrich nicht so sehr des Films "Der Blaue Engel", da hat man eher die Vorlage Professor Unrat von Heinrich Mann und die Songs von Holländer im Ohr, aber filmisch bleibt nur der Screentest in Erinnerung, in dem sich Marlene Dietrich mit dem Pianisten herumärgern muss, der mit einem De Silva, Brown & Henderson Song nichts vernünftiges anfangen kann. Aber filmisch auf einem anderen Niveau, weit entfernt vom Babelsberger Weltwirtschaftskrisenelend, führte das Schicksal die beiden nach Hollywood, wo sie für eine Weile bei Paramount ihre luxuriösen Zelte aufschlagen konnten. Da bereits der erste dortige Film ein großer Erfolg war, meinte die Studioleitung, man könne diese Erfolgsformel weiter verwenden, und die Campiness der Filme steigern. Den Höhepunkt in meinen Augen erreichte Sternberg mit Dishonored, einer Antwort auf MGMs "Mata Hari" mit Greta Garbo in der Titelrolle. Marlene Dietrich spielt hier eine Agentin in der k.u.k. Gegenspionage, die sich in einen Russischen Spion verliebt. Am Ende wird sie von einem Erschießungskommando erschossen. Weil sich ihre Erschießung verzögert, der verantwortliche Offizier weigert sich zuerst, und muss ersetzt werden, bringt sie nochmal schnell ihr Makeup in Ordnung bevor sie in der Salve zusammenbricht. Maximilian Schell drehte in den 80er einen Dokumentarfilm, in dem sie sich auch an diese Szene erinnerte. Ihr Problem damals war, dass ihr niemand erklären konnte, wie Menschen bei einer Erschießung zusammenbrechen.

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