(UK 2016)
Manchmal überrascht einen das Öffentlichrechtliche Fernsehen wirklich, Shakespeare Komödien sind immer ein guter Stoff für eine Verfilmung und ich selbst war schon bei einigen Bühnenproduktionen beteiligt. Daher weiß man, wo Pannen passieren können und welche Entscheidungen die Regie vor und während der Proben zutreffen hat, insbesonders wenn bei Amateurproduktionen ganz im Sinne des elisabethanischen Theaters kein rollen gemäßes Geschlechterverhältnis bei den zu besetzenden Schauspielern besteht. 2016 nahm sich die BBC wiedereinmal dieses Stückes an, und interpretierte es in einer neuen, zeitgemäßen Inszenierung von Leuten, die sich sonst mit guter, humorvoller SF-Serienunterhaltung befassten. Die Rahmenhandlung des Stückes, Theseus anstehende (Zwangs)heirat mit der Amazonenkönigin Hypolita kann man als zu sehr #Metoo thematisierend kritisch sehen, dafür entschädigt der Aberwitz der von Puck verursachten amourösen Verwirrungen bei weitem. So kann man Oberons Amüsement über Titanias Verirrung und Pucks kleine Verwechslung bei seiner Hilfestellung für die menschlichen Liebespaare wunderbar nachvollziehen. Manchmal muss man den Urtext einfach nur ernst nehmen, und nein, ich habe diese Version nicht gekannt, als ich die Waldszenen auf der Bühne ausgeleuchtet habe, das steht so bei Shakespeare.
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