(Frankreich/Iran/Deutschland 1973)
Manchmal werden Filme plötzlich wieder aktueller, viel aktueller als sie es zum Zeitpunkt ihres Entstehens waren. Wobei, eigentlich ist das gar kein Film, nichtmal ein Dokumentarfilm, man kann ihn mehr ein filmisches Essay, eine Meditation über das Thema Wahrheit und Vertrauen bezeichnen. Nach ein paar kleinen Zaubertricks verspricht uns der große Orson Welles die nächste Stunde nichts als die Wahrheit zu erzählen und so beginnt eine Dokumentation über den in der Mitte 1960er aufgeflogenen Kunstfälscher Elmyr de Hory, der es fertig brachte, nach eigenen Angaben Hunderte von gefälschten Gemälden der Moderne in den Galerien und Museen der Welt unterzubringen, über den ein Autor eine Biographie schrieb, der daneben noch eine Autobiographie von Howard Hughes fälschte[1], Mit einer Kamera und einem Schneidetisch kann man dies natürlich wunderbar illustrieren, insbesondere wenn man seine Karriere wie Welles mit einem Fake[2] begonnen hat, da weiß man, wie man dies zu machen hat. Man sieht also wie Hory einen Picasso fälscht und diesen dann mit Orson Welles signiert, ist dabei wie Welles sich mit dem Biographen über Hughes unterhält und bekommt dann eine homestory über Picassos letzte Schaffensphase vorgesetzt, bis einen Orson Welles daran erinnert, dass er vor über einer Stunde versprochen hat, nichts als die Wahrheit zu sagen. Und diese Stunde sei seit einer Viertelstunde abgelaufen.
[1] Die Hitlertagebücher lassen grüßen.
[2] Er begann seine Filmkarriere nach dem er einer angespannten amerikanischen Zivilbevölkerung in einem Hörspiel eine Invasion vom Mars vormachte, dass es einzelne Höhrer im Hinterland für einen Ernstfall hielten. IMDB Link: https://www.imdb.com/title/tt0072962/reference
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