(Russland 2008)
Es gibt Filme, die wollen nichts anderes als eine Parodie aktueller Filme sein, sich nur ein wenig über Genre und Gesellschaft lustig machen. Um so erstaunlicher wird es, wenn sie plötzlich in völlig anderen Ländern regulär im Kino laufen, wo doch Filme aus diesem Land sonst nur höchstens einmal auf Festivals gezeigt, und garantiert nur in Fachzeitungen besprochen werden. Komödien aus Putins Russland sind in Deutschland eigentlich völlig unbekannt, und dann plötzlich wird dieser Film im Spiegel besprochen. Gut, er hat ein Argument für den deutschen Markt – Adolf Hiter und das Dritte Reich.
Eigentlich persifliert er die moskauer Partygesellschaft, in dem er den Hauptdarsteller, einen sowjetischen Spezialagenten während des großen Vaterländischen Krieges nach Berlin schickt, wo er sich unter feierwütigen SS- und Wehrmachtsangehörigen als perfekter Nazi, keiner kann den deutschen Gruß so elegant ausführen wie er, mischt um kriegswichtige Informationen zu sammeln. Dass das Dritte Reich den Krieg verliert, die Rote Armee immer näher an Berlin heranrückt, stört keinen der Feiernden. Auch unser Held kehrt nur ungern für seine fälligen Berichte nach Moskau zurück. In Berlin feiert es sich halt so schön. Anscheinend versuchten die Macher eine russische Alternative zu den britischen Carry-On-Filmen der 1960er zu schaffen, Anspielungen an Austin Powers waren definitiv beabsichtigt.
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