(Belgien 1975)
Manche Filme erzählen keine große Geschichte, sie beschreiben nur einen Zustand. Dieser Film gehört zu dieser Gruppe, und ist für das Werk der Filmemacherin typisch. Eine Frau hat mit ihrem Freund* Schluss gemacht, oder er* mit ihr. Sie hockt alleine in ihrer Wohnung und schreibt einen mehrseitigen Brief, liest die Entwürfe vor und vernichtet sie dann, um sich mit reinem Zucker zu stärken und den nächsten Entwurf zu verfassen. Das alles in gefühlt einer einziegen langen Einstellung. Nächste Szene, sie hat sich als Anhalterin auf den Weg gemacht, sie sitz mit einem Lastwagenfahrer in einem LKW, man unterhält sich über Beziehungen, man stoppt an einer Raststätte, er trinkt ein Bier, sie nippt nur an ihrem, man trennt sich wieder. In der letzten Szene erhält sie Besuch von einer guten Freundin, was zu einer ziemlich langen Einstellung der beiden im Bett führt. Wer das ganze als simples Homevideo auf Youporn verstehen will, hat den Film nicht begriffen. Hier befreit sich Chantal Ackerman, sich von den Zwängen gesellschaftlicher Normen. Sie hat den Film sich auf den Leib geschrieben und sie spielt auch noch die Hauptrolle, mehr an Offenheit und Verwundbarkeit geht nicht mehr, und das macht diesen Film so interessant. IMDB Link: https://www.imdb.com/title/tt0071690/reference
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