(USA 1933)
Fernsehen ist ja eigentlich nichts neues. Die ersten Prototypen und Demonstratoren wurden bereits in den späten 1920ern in Betrieb genommen, das erste öffentliche Versuchsprogramm wurde 1930 in New York City ausgestrahlt, musste aber mangels Zuschauern, während der Weltwirtschaftskrise konnte sich kaum jemand das nötige Empfangsgerät leisten, nach ein paar Monaten den Betrieb wieder einstellen. Dennoch, die Existenz dieses Mediums beflügelte den Geist von Autoren und diese begannen sich zu überlegen, wozu man denn so etwas nutzen könne. Paramount galt damals als ein leicht verrücktes Filmstudio, welches auf ein ganzes Sortiment von leicht exzentrischen Schauspielern und sonstigen Filmschaffenden zugreifen konnte, und Fernsehen war ein exzellenter roter Faden, an dem man einzelne Nummern wie Wäsche aufhängen konnte.
Die Grundidee dieser Revue, die sich von Plot und Struktur an einen der Kassenerfolge The Big Broadcast[1] von 1932 anschließt ist, dass im fernen China ein Erfinder das Fernsehen in Form eines magischen Auges marktreif entwickelt hat und damit wohl viel Geld zumachen ist, was eine Gruppe von verschiedensten Menschen aus den verschiedensten Gründen zusammen bringt, darunter einen harmlosen Vertreter einer amerikanischen Investmentfirma (der blasse Liebhaber), seine Verlobte (der andere Teil des klassischen Liebespaares), eine schöne reiche Frau, auf der Suche nach dem nächsten Ehemann (die Partnerin des Komikers), ihr ex-Mann (der Bösewicht), und ein leicht verirrter reicher Exzentriker (der Komiker). Wenn man jetzt weiß, dass in der amerikanischen Bühnenkomödie nicht das traditionelle Liebespaar im Mittelpunkt steht, sondern dies eher der Gagliferant für den Komiker ist[2] und diese Rolle von W.C. Fields besetzt ist, der auch am Drehbuch mitgewirkt hat[3], der Gegenspieler von Bela Lugosi gespielt wird und die reiche, schöne Frau Peggy Hopkins Joyce[4] sich selbst spielt, kann man schon erahnen, was einen da erwartet.
Man wird nicht enttäuscht. Und natürlich, damals war Marihuana gerade dabei zu einer unerwünschten bewusstseinserweiternden Substanz zu werden, deswegen durfte hier eine leicht rassistisch konnotierte Erwähnung nicht fehlen.
[1] Wir werden von diesem Film in einem völlig anderem Kontext noch einmal sprechen. In keinem der beiden Fälle werden wir aber auf den Hauptdarsteller weiter eingehen.
[2] Straight man heißt der Gagliferant im Englischen, und mehr als einmal kann man erleben, dass beide Mitglieder eines Teams auf die Frage, wer denn nun der Straight man sei, auf den jeweils anderen deuten und unisono „he is“ sagen
[3] Nein, es fallen hier keine erschossenen Hühner vor die Kamera.
[4] C-Prominenz ist nichts neues. Sie war prominent, weil sie prominent war. Wer mehr über sie wissen will, es gibt zumindest eine Hardcover Biographie im Buchhandel Rosenblum: Gold Digger
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