(USA 1973)
1972 veröffentlichte ein Think Tank eine Studie über die Grenzen des Wachstums. Diese bezog sich allerdings nur auf industrielle Rohstoffe wie Öl, Erze und Kohle, die zugrundeliegenden mathematische Gesetze gelten aber auch für Lebensmittel. Diese Feststellung war nichts neues, bereits Malthus hatte fast 200 Jahre zuvor die Konsequenzen aus einem Bevölkerungswachstum aufgezeigt, ohne allerdings weitere Entwicklungen in der Effektivität der Agrarproduktion miteinzukalkulieren. Wenn man nun beide Studien kombiniert und weiß, dass das „Austricksen“ von Malthus nur durch einen nicht nachhaltigen Input an Energie möglich ist, kann man eingedenk des menschlichen Verhaltens nur schwarz sehen.
Einen dystopischen Blick in die Zukunft warf Hollywood, dass das Unbehagen in der amerikanischen Gesellschaft, die vom Vietnamkrieg und den gesellschaftlichen Verwerfungen nach 1968 erschüttert worden war, aufgriff und in seinen Katastrophenfilmen widerspiegelte. Und ein Katastrophenfilm ist diese A-Produktion mit Charlton Heston, Joseph Cotton und Edward G. Robinson (in seiner letzten Rolle). Die Welt des Jahres 2022 ist hoffnungslos übervölkert, in New York City allein leben 40 Millionen Menschen, die ernährt werden wollen und sich irgendwie das Geld für ihre Lebensmittel beschaffen wollen.
Glücklich sind die Menschen, die wichtig sind und sogar eine luxuriöse Wohnung mit eigenem Personal, ganz reaktionär weiblich, und Zugang zu echten Lebensmitteln, wie bratbares Fleisch haben. Die Masse lebt in irgendwelchen überbelegten Räumlichkeiten, und wird, wenn sie ihren Unmut auf den Straßen kundtut von der Polizei niedergeknüppelt, als einzige Ablenkung dient ein besonderes, aus angeblich aus Plankton gewonnenes Proteinfutter. Kein Wunder, dass Menschen, die die Städte nicht verlassen dürfen, gerne ihr Ableben selbst in den staatlichen Abschiedskammern mit Restwürdezelebrieren. In dieser Welt muss nun ein Polizist (Heston) den Mord an einer wichtigen Person aufklären. Es könnte so einfach sein, ein einfacher Raubmord bei einem gleichzeitigem Defekt im Sicherheitssystem, doch der Kühlschrank ist noch voll. Und so stößt der Polizist auf ein schreckliches Staatsgeheimnis. Bei seinen Ermittlungen muss er über Leichen gehen bis er die Wahrheit wirklich realisiert. Nie wurde Beethovens Pastorale trauriger eingesetzt als beim Leinwandabschied von Edward G. Robinson, der nur wenige Tage nach dieser Szene verstarb.
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