(Frankreich 1950)
Schnitzlers Skandalstück, von dem ich schon so viel gelesen hatte, im Fernsehen! Film hat mich damals noch nicht sonderlich interessiert, das sollte sich erst ein knappes Jahr später ändern. Ich war gespannt, was mich da erwarten würde. Also schnell noch die Lektüre aus der Bibliothek organisiert, und dann rechtzeitig den Fernseher eingeschaltet. Ophüls erfand noch eine Figur hinzu, die Schnitzler nicht verwendet hat, die er zur Lokalisierung seiner Inszenierung brauchte, den Spielleiter (das deutsche Wort für Regisseur, wie uns viele UFA-Produktionen nicht nur aus den unseligen 1000 Jahren zeigen), der uns (den Zuschauer) und die Schauspieler durch die Handlung führt, und sich wenn nötig auch als Zensor - mit Schere und Zement , so und nicht anders flickt man 35mm Filmmaterial - betätigt. Oscar Strauß, wir werden von ihm noch mehr in dieser Reihe sehen, schrieb die bereits damals nostalgische Filmmusik, die den Geist einer bereits damals (1950) längst vergangenen Epoche einfing. Roger Vadim drehte nicht mal 15 Jahre später ein Remake, dass er sinnigerweise nach Paris im Juli 1914 verlegte. Über die Weisheit der lokalen Verlegung lässt sich streiten, die temporale traf den Nagel auf den Kopf. Es gibt verschiedene Fassungen, im Normalfall bevorzuge ich die Originalfassung, aber hier wurde die Synchronfassung ebenfalls von Ophüls angefertigt. Da stimmt jeder Seufzer. IMDB Link: https://www.imdb.com/title/tt0042906/reference
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