(Deutschland/USA 1987)
Wie begegnet man dem Fremden oder, anders gefragt, was ist eigentlich das Fremde? Der deutsche Regisseur Percy Adlon betrachtet hier seine Versuchsanordnung. Eine bayrische Touristin macht auf einer Autoreise an einem Motel im wilden Westen Westen Schluss mit ihrer Beziehung und steigt einfach aus dem Auto aus. Mit ihrer traditionellen oberbayrischen Kleidung erregt sie bei den wenigen dort wohnenden Einheimischen natürlich Misstrauen, aber nach relativ kurzer Zeit wird sie trotz ihrer typisch deutschen Eigenheiten[1] akzeptiert und es entwickeln sich ungewöhnliche Freundschaften. Ungewöhnlich ist auch die Besetzung dieses Filmes, Jack Palance kennt man ja durchaus aus europäischen Arthouse-Klassikern der bei Bedarf lieber das Scheckbuch zückt, für die zweite weibliche Hauptrolle hätte Adlon lieber Whoopy Goldberg gehabt, musste aber mit CCH Pounder vorlieb nehmen, die neben Theater hauptsächlich im Fernsehen gearbeitet hat, die bayrische Touristin spielte auf ihre unnachahmliche Weise Marianne Sägebrecht. Auch wenn der Film in den USA ein Erfolg war, kam er dort nur gekürzt in die Kinos, zog aber eine entsprechende Fernsehserie nach sich, in der dann Whoopy Goldberg mit spielte.
Was diesen Film auszeichnet ist die ironische Brechung rassistischer Stereotype – hier beschwert sie eine Afroamerikanerin[2] bei einem Navajo über eine indigen gekleidete Weiße.
[1] Kehrwoche ist eigentlich schwäbisch
[2] Und ihr Sohn beschäftigt sich mit der klassischen deutschen Klavierliteratur
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