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  • Streifzüge

Paramount on Parade

Aktualisiert: 12. Apr. 2021

(USA 1930)

Ganz am Anfang, da wusste der Tonfilm nicht, wie er sich genau Gehör verschaffen könnte und wo er überhaupt hin wollte. Ursprünglich als kleine Einlage für Varietéprogramme oder als Ersatz für Kinoorchester in der Provinz gedacht, erwies sich die „kleine“ Einlage des singenden Hauptdarstellers als Gamechanger. Neben den Versuchen, Theaterstücke von der Leinwand auf die Bühne zu transferieren gab es auch Versuche, Filmen einfach das Sprechen beizubringen, was sich aber ob der Sperrigkeit der Mikrophontechnik und der Unmöglichkeit mit den damaligen technischen Mitteln eine verwendbare Tonabmischung, respektive Tonschnitt als praktisch unmöglich erwies. Man war auf direkten Ton angewiesen, Sprache, Musik und Geräusch hatten zur gleichen Zeit wie das Bild aufgezeichnet zu werden.

Dies führte dazu, dass man wie in den großen Theatern New Yorks oder anderer Metropolen den Leuten große Revuen seitens der Studios präsentieren wollte. Die von Fox gelten bis auf Happy Days als verloren, Warners Show of Shows ist schwach, sogar noch schwächer als MGMs Hollywood Revue, Universals King of Jazz hat immerhin Bing Crosby, durchgehend Technicolor(R),wenn auch nur im primitiven Two-Strip-Verfahren und George Gershwins Rhapsody in Blue gespielt von dem Orchester, für die sie ursprünglich geschrieben worden war. Und Hitchcock lieferte in London die Rahmenhandlung für das britische Äquivalent Elstree Calling. Paramount musste da natürlich mithalten. Und da es nicht zwanghaft beweisen musste, wie großartig man war, ging es die Sache entspannt an. Man hatte genügend Leute mit Bühnenerfahrung in Musicalcomedy, dem amerikanischen Äquivalent der europäischen Operette, die auch vor der Filmkamera etwas hermachten, die Sets mussten nicht gigantisch opulent seien, sie sollten nicht mit denen eines Erte für die Ziegefeld Follies, dem Flaggschiff aller Broadway-Revuen, konkurrieren, es reichte wenn sie originell waren, so originell wie die einzelnen Szenen, die von den verschiedensten Regisseuren, die man unter Vertrag hatte, inszeniert worden waren, darunter so bekannte Namen wie Dorothy Arzner, Edward B. Sutherland, Victor Scherzinger und Ernst Lubitsch.

Die Detektive ihrer Zeit ermitteln.

Vor der Kamera sieht man Schauspieler wie Buddy Rogers, Clara Bow, Lillian Roth, Warner Oland, Denis King, Nancy Carroll und Maurice Chevalier, zum Teil in typischen Rollen, manchmal leicht gegen den Strich gebürstet, aber dazu muss man wissen, wo die einzelnen Schauspieler davor mitgewirkt haben. Dies ist das heutige Hauptmanko dieses Filmes, bis auf die ganz großen Stars, sind die meisten, die man da sieht, heute vergessen. Trotzdem, auch ohne dieses Wissen bleiben die auf Archetypen basierende Sketche amüsant, trotz doch einiger Verluste im Filmmaterial.

Auch so kann man eine langweilige Party auflockern. Ehrlich sein und auf die Konventionen pfeifen.

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