(USA 1963)
Eine kleine Filmhagiographie über den damaligen US-Präsidenten John F. Kennedy und seiner ersten kleineren Begegnung mit der Geschichte. JFK stammte aus einer wichtigen Ostküstenfamilie, sein Vater Joseph P. Kennedy war bis 1940 Botschafter in London und hoffte ursprünglich selbst FDR im Amt zu folgen. Mit guten Beziehungen zur Marine und dem ältesten Sohn als Offizier in der Army Airforce[1] war es eine vernünftige Entscheidung für die Familie, dass der zweite Sohn zur Marine ging. Allerdings nicht wie seiner Gesundheit angemessen und ursprünglich angedacht auf einen Druckposten in Washington, sondern seiner sportlichen Neigung entsprechend bei einem Kampfkommando an vorderster Front im Südpazifik - als Kommandant auf einem Schnellboot in den Salomonen. John Ford drehte bereits 1945 einen Film über diese Waffengattung mit dem englischen Titel „They were expendable“, was die Wertschätzung über diese relativ deutlich macht. Ein 24 Meter langes hölzernes Schiff mit maximal 1m Tiefgang, 3 leistungsstarken Benzinmotoren und einer Spitzengeschwindigkeit von 41 Knoten, (etwa 76 km/h), mit soviel Sprit an Bord, dass es dieses Tempo etwas über 6 Stunden durchhalten konnte[2], und bewaffnet mit ein paar Maschinengewehren/-kanonen und vor allem vier Torpedos. Die Besatzung zählte 16 Köpfe. Wenn die Torpedos zum Einsatz gekommen waren, war der Rest eigentlich nicht mehr viel wert. Und der Film macht dies deutlich. JFK wird auf der Basis Tulagi ein Wrack von Schnellboot zugeteilt, was er mit seinem Charisma (Führungsfähigkeit) in kürzester Zeit wieder in ein einsatzbereites Schnellboot verwandelt, mit einer gewissen Lässigkeit ruiniert er zwar einen Steg in einem vorgeschobenen Stützpunkt[3], erweist sich aber sonst als brauchbarer und von seinen Untergebenen geschätzter Kommandant. Bis er bei einem Einsatz Pech hat, sein Schnellboot wird beim nächtlichen Rückmarsch von einem Einsatz von einem japanischen Zerstörer gerammt.
[1] die US Airforce wurde erst 1947 gegründet, davor unterstand sie dem Heer, sofern die Flugzeuge nicht die Marine unterstützen sollten, in dem Fall unterstehen sie immer noch der Marine, was manche Designentscheidungen der letzten Jahre verständlicher macht.
[2] Panzerschutz nicht vorhanden, wenn die Tanks getroffen worden waren, bestand Gefahr, dass die Boote zu schwimmenden Scheiterhaufen wurden.
[3] Man kann die Warnung vor Victory Rolls über dem eigenen Flughafen in Luftschlacht über England durchaus auch als Antwort auf diesen Film verstehen
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