(USA 1929)
Eines der ganz frühen Filmmusicals, entstanden als der Tonfilm noch ganz jung war und keiner in Hollywood so richtig wußte, wie das überhaupt geht. Was lag da näher, als gleich jemanden zu fragen, der sich damit auskennt, ins-besonders wenn man selbst ein gerade frisch entstandenes Studio war, was sich anständig präsentieren wollte. Nicht kleckern, klotzen schrieb der Vater der deutschen Panzerwaffe [1] in seinen theoretischen Schriften ein paar Jahre später, und RKO handelte genauso. Für sie war es das vernünftigste eine große erfolgreiche Broadway Produktion einzukaufen, die schon in den größeren Städten der USA gelaufen war und sie auf die Leinwand umzusetzen, das ganze nach Möglichkeit auch noch in Farbe. Da die meisten der Beteiligten ihre Rollen auch schon auf der Bühne gespielt hatten [2], war das ganze kein so großer zeitlicher Aufwand, die Dreharbeiten dauerten für den über 140 Minuten langen Film nur 28 Tage, da nur eine Technicolorkamera samt Technikern vorhanden war und diese auch noch an einem anderen Set für einen anderen Film gebraucht wurden, musste der Teil dann während der Nachtstunden gedreht werden, die Soubrette Dorothy Lee meinte Jahrzehnte später, dass sie sich damals mit ihrem Milchmann angefreundet habe. Für RKO ging die Berechnung auf - der Film ist trotz einiger handwerklicher Fehler immer noch sehenswert und war finanziell ein ganz großer Erfolg, er zählte während der Weltwirtschaftskrise zu den 10 erfolgreichsten Filmen an der Kinokasse. Zugleich starte er die Karriere von einem bis 1937 bestehenden Filmkomikerduo, dass ich schon mehrfach besprochen habe: Wheeler & Woolsey, welches zwar bereits für die Bühnenversion 1927 gecastet worden war, aber hier auch noch ihre Standardfilmpartnerin hinzu bekam. Zwar kann der Film immer noch in einer Komplettfassung auf DVD bezogen werden, die einer ReReleaseversion der 1930er entspricht, doch die ist etwa 20 Minuten kürzer als die Kinoversion von 1929. Ein paar der geschnittenen Nummern sollen in den 1970ern angeblich noch in Filmarchiven existiert haben, allerdings waren sie um die Jahrtausendwende nicht mehr auffindbar. Es bleibt die Frage, ob mit den dramatischen Stars und den Komikern mehr als 2 kurze gemeinsame Szenen wie in der ReReleaseversion existierten.
[1] wir werden uns mit der filmischen Umsetzung seiner Arbeit noch beschäftigen. [2] Die Bühnenversion sah Lindberg an dem Abend, als er sich aufgrund des unerwartet guten Wetterberichts für den Nordatlantik entschloss, doch am nächsten Morgen nach Paris aufzubrechen. IMDB Link: https://www.imdb.com/title/tt0020332/reference
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