(Mexiko 1965)
Bei manchem Filmen weiß man nicht, wie man sie eigentlich einordnen soll. Für einen Kurzfilm ist dieser zu lang, für eine TV Produktion zu sperrig und für einen Langfilm viel zu kurz. Es gab um 1940 einmal ein paar Versuche in Hollywood gegeben eine neue Filmlänge zu etablieren, aber das Hal Roach-Studio gab diese Versuche mit 40 Minuten Filme schnell wieder auf. Buñuels Film passt längenmäßig einwandfrei in dieses Schema.
Der Heilige Simon war einer der Säulenheiligen der ausgehenden Antike. Säulenheiliger nicht deswegen weil auf ihm der Glaube basiert, sondern weil er Gott im Himmel besonders nahe seien wollte und deswegen auf einer hohen Säule lebte. Man kann dies als religiösen Wahnsinn bewerten, aber man muss sich diese Mönche als glückliche Menschen vorstellen. Für Buñuel ist eine solche Person ein natürliches Ziel für surreale Überlegungen wie man denn so eine Person in Versuchung führen könnte und er zieht in knapp 40 Minuten alle Register seines Könnens, von schönen Frauen bis zu einem Kurztrip nach New York. Der Hauptdarsteller Claudio Brook kam gerade von Dreharbeiten mit Jeanne Moreau und Brigitte Bardot für Luis Malle, seine Gegenspielerin Silvia Pinal hatte schon in mehreren von Buñuels Filmen in Mexiko mit gewirkt.
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