(Deutschland 1928)
Der Großvater aller Agentenfilme, mit niemand anderem als Willy Fritsch in der Rolle des James Bond. Ja, es gab noch ältere Filme über perfiede Verbrecher, die nur mit Mühe von den Behörden gestoppt werden konnten. Während des ersten Weltkrieges gab es in Frankreich eine Filmreihe "Les Vampires", in der anarchistische Verbrecher, je nach Verfügbarkeit der Schauspieler - die Westfront hatte ihre eigene Besetzungspolitik, die verfügbaren Polizisten und das Publikum in den Kinos in Atem hielt. Fritz Lang versuchte sich ebenfalls an einem Serial, "Die Spinnen" bevor er selbst den deutschen Superverbrecher Doktor Mabuse schuf. Aber erst mit "Spione" schuf er den Prototyp dieses Genres. War Mabuse noch ein verrückter Größenwahnsinniger, der sich an seinen Mitmenschen mit Hilfe seiner Hypnothischen Fähigkeiten bedient, ist der Oberschurke in Spione ein ideologisch motivierter Mensch, dem es gelungen ist, Polizei und Geheimdienst zu unterwanderen. Wie eine Spinne sitz er im Netz seiner Informanten und versucht sich an Informationen zu bereichern. Hitchcock nannte dies Objekt der allgemeinen Begierde Macguffin, hier gab es keine, wenn man von Gerda Marus absieht. In Erinnerung bleibt die Zentrale des Verbrechers, die Einführung von Willy Fritsch, und die Enttarnung des Schurkens.
IMDB Link: https://www.imdb.com/title/tt0019415/reference