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Streifzüge

Stoßtrupp Gold

Aktualisiert: 7. Jan. 2021

(USA 1970)

Manchmal ist Krieg nur ein ganz großes Abenteuer. Insbesonders wenn man am Schreibtisch sitzt und ein Drehbuch für einen Kriegsfilm schreiben will. Pathetische Stoffe gab es schon zu genüge, man denke nur an die vielen Filme, die während eines wichtigen Krieges entstanden sind, oder an die Stoffe die den Wahnwitz von Krieg und Heldentum auf die Leinwand brachten. Dieser Film probierte etwas anderes, er stellte den wirklichen Antrieb des Menschen in den Mittelpunkt seiner Handlung und versuchte so die leichtere Seite des Zweiten Weltkrieges in die Mitte der Handlung zu stellen.

Hier haben wir es mit einem hochkarätig besetzten Film zu tun, dessen Protagonisten versuchen sich eine Ladung Gold persönlich unter den Nagel zu reißen, und so nicht nur die deutsche Reichsbank, sondern auch das eigene Oberkommando zu bestehlen. Kelly (Clint Eastwood), ein zum einfachem Gefreitem degradierter Leutnant, lernt nach einem abgeschlagenem deutschen Angriff von einem kriegsgefangenem Offizier, dass sich in einer Bank nur knapp hinter der derzeitigen Kampflinie 14.000 Goldbarren befinden, die schnellstmöglich in Reich gebracht werden sollen. Kelly setzt nun alles daran, selbst an das Gold zu kommen, er hat ja wegen seiner Degradierung auch noch ein Hühnchen mit der US Army zu rupfen. Zum Golde drängt doch alles, denkt er sich und für eine Gewinnbeteiligung ist es ihm möglich seine ganze Einheit in diesen Bankraub zu verwickeln. Am Ende steht nur noch ein deutscher Panzer vor der Bank im Weg, aber auch mit dem Panzerkommandanten kann man verhandeln. Deutsche Soldaten sind zwar nicht käuflich, aber einen funktionierenden Panzer kann man immer brauchen. Der Film entstand während des Vietnamkrieges, als dieser nicht mehr sonderlich populär war, aber eben noch nicht das Fass ohne Boden, das man in einem klassischen Krieg nicht mehr gewinnen konnte. Man sieht in vielen Szenen noch die damals bereits altmodische Darstellung des Ganzen als großes Abenteuer, wo man dem Gegner und den eigenen Vorgesetzten eines Auswischen kann, aber an manchen Szenen kippt der Humor eben plötzlich in tödlichen Ernst ab, wie zum Beispiel in den von manchen Rezensenten als „störend“ empfunden Szene im Minenfeld.


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