(USA 1917)
John Fords ältester noch existierender Langfilm. Ich habe nur einmal im Kino gesehen, und kann mich kaum noch an den Film an sich erinnern. Es war ein konventioneller Western mit damals bereits bekannten Stars, die man immer wieder in seinen Filmen sehen konnte. Erzähltechnisch war der Film unauffällig, man konnte in manchen Einstellungen schon die Handschrift John Fords erkennen.
Sinnigerweise hat in den USA keine Kopie überlebt, es fand sich nur noch eine Kopie in einem Prager Archiv. Deutlicher blieb mir aber etwas völlig anderes in Erinnerung, dass das Werkstattkino in München betrifft, wo ich diesen Film sah. Dieses Kino ist ein kleiner Saal, der vor einem halben Jahrhundert mal die Kegelbahn eines Bayrischen Gasthofes war, dass ein anarchistisches, alternatives Programm zeigt. Dementsprechend ist es jetzt nicht mit der perfekten Anlage für Livefilmmusik ausgestattet [1], und auch die Bestuhlung ist irgendwo aus zweiter oder dritter Hand. Gebrauchte, alte Klappstühle haben, wie ich aus Schul- und Unizeiten weiß, manchmal die Gewohnheit sich für einen Shootdown Schleudersitz, wie sie in den ersten Versionen des Starfighters verwendet worden sind [2] zu halten. So auch meiner in diesem Film. Passend zu einer obligatorischen Salonschlägerei tat es mein Klappsitz dem Stuhl auf der Leinwand gleich, was zu einigem Gelächter seitens des hinter mir sitzenden Publikums führte, der am Klavier sitzende und den Film begleitende bekam von dieser Variation des Kentucky-Fried-Movies nichts mit, der bezog das Gelächter auf die Szene auf der Leinwand.
[1] Ich weiß bis heute nicht, wo der New Yorker Filmkopierbesitzer – es wurden von der Prager Kopie auch 16mm Kopien gezogen, die in Private Hände gelangten – ein Klavier aufgetrieben hat und wie es überhaupt in den Keller herunter gelangte. [2] Nein, die sind nicht für die vielen toten Piloten bei der Luftwaffe verantwortlich. IMDB Link: https://www.imdb.com/title/tt0008634/reference
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