(Deutschland 1941)
Dieser Film ist laut. Zu laut. Das liegt zum einem am Thema, die Ju 87 mit ihren Jerichotrompeten war kein leises Flugzeug, und die Bomben, die sie mit höchster Präzession auf ihre Ziele abwerfen konnte, waren noch lauter. Aber noch lauter war die Regie in ihrem Hohelied auf die Kulturbeflissenheit der nationalsozialistischen Luftwaffe, dass es bereits Dr. Goebbels peinlich wurde. Wenn der Bomberpilot seine Bomben nicht mehr auf feindliche Ziele fallen lassen kann, schlagen die Finger in Tasten eines (requirierten?) Klavieres ein, und wenn dann doch einmal der Blutmangel im Kopf beim automatisierten Abfangen aus dem Sturzflug aufs Gemüt schlägt, kann man sich ja immer noch bei den Bayreuther Festspielen auf dem Grünen Hügel wieder erholen, um auf den nächsten Gegner einzuschlagen. So wars' bei den Germanen seit Alters Brauch, so tatens unsre Ahnen und wir tuns auch[1]. Der Film lief sogar noch in einem Kino in New York und die Kritiker waren entsetzt. Auch dieser Rezensent wollte erst nicht glauben, was seine Augen hier auf dem Bildschirm sahen. Ritter drehte noch einen weiteren Fliegerfilme für die UFA, allerdings hatten der 1943 das Problem, das er aus politischen Gründen gleich im Giftschrank des Propagandaministeriums und dann auf der Vorbehaltsfilmliste der Bundesrepublik Deutschland [2] landete. Und natürlich spielte Karl Raddatz wieder einmal den Luftwaffenoffizier für die UFA. An ihm lag es nicht, dass der Film so negative Kritiken erhält, aber mit Stil und Eleganz ist es relativ einfach ein unförmiges und veraltendes Flugzeug an die Wand zu spielen.
[1] aus der Operette Die Lustigen Nibelungen von Oscar Straus und Rideamus, 1933 von den Nazis verboten.
[2] Gründe sind das Ausscheren Roms aus der Achse und zuviele Hackenkreuze.
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