(USA 1942)
Wir leben in einer surrealen Welt. Diese Wahrheit muss die Protagonistin dieses Films akzeptieren. Eigentlich wollte sie nur ihrem erfolglosen Ehemann bei der Vermarktung seiner letzten wahnsinnigen Idee auf eine ungewöhnliche Weise helfen, nach einem kleinen Ehekrach findet sie sich aber nur mit einem fremden Pyjama bekleidet im Liegewagen nach Florida wieder. Wäre dieser Film von einem anderem Mann als Preston Sturges gemacht worden, wäre das Ergebnis genauso lächerlich wie diese Prämisse. Doch Sturges wusste genau, wen er in den Rollen haben wollte und wie er diesen Charakteren die nötige Würde in diesem Aberwitz, der da über sie hereinbrach, bewahren lassen konnte. Nichts in diesem Film ist so wie es scheint, hinter dem pfennigfuchsenden höflichen Geizkragen, verbirgt sich ein exzentrischer Jungesselle, immer auf der Jagd nach dem passenden Deckel und einer guten Investition. Und Jagden sind gefährlich, das bemerkt auch die Hauptdarstellerin Claudette Colbert, als der exklusive Jagdclub ein fiktives Tontaubenschießen im extra Salonwagen in ein surreales Happening verwandelt.
Preston Sturges Geniestreich in diesem Film war die Besetzung der männlichen Hauptrolle mit dem Platten- und Radiostar Rudy Vallee, die erst als vollkommen absurd und völlig bescheuert bezeichnet wurde, auch von Sturges selbst, die sich dann aber als genial erwies. Für Claudette Colbert war es nur eine von vielen Paraderollen und am Ende wartet dann Mendelsson, aber nicht der Sommernachtstraum.
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