(USA/Japan 1970)
Am 7. Dezember 1941 überfiehl die japanische Flotte die Amerikanische Marinebasis auf Hawaii um die überlegene US-Pazifikflotte zu schwächen um so eine Chance zu haben diese in einer großen Seeschlacht entgültig auszuschalten und sich auf diese Weise freie Hand in Südostasien zu verschaffen. Dieses wahnsinnige Unterfangen scheiterte aus mehreren Gründen, die zum einen dem japanischen Oberbefehlshaber durchaus bekannt waren, zum anderen ging der diplomatische Teil der Operation völlig daneben. Die offizielle japanische Sicht von 1942 habe ich ja bereits vorgestellt (Teil 32 meiner Reihe "The Battle of Pearl Harbor and the Malay Coast"), diesmal will ich mich auf einen Film konzentrieren, der dieses amerikanische Trauma von seiner technischen Seite darstellt, ohne groß das Privatleben der Protagonisten in den Vordergrund rückt. Hier interessiert nicht das Liebesleben eines Piloten, sondern die Schwierigkeiten mit Verwaltungs- und Geheimhaltungsvorschriften und die Frage wie man mit möglichst wenig Yen ein Maximum an Bang erzeugt. Dass es schwierig war auch schon 1970 an damals bereits völlig obsoletes Kriegsgerät heranzukommen, was zu einigen kleineren Anachronismen führte und in der pre-CGI-Zeit zu einigen interessanten Modellen führte, geschenkt. Was aber erstaunt ist, dass wenn man in Japan schon ein Modell des Flugzeugträger Akagi im Maßstab 1:1 baut, dann aber auf die einzigartige [1] Spezialität im Decksaufbau verzichtet: die Akagi hatte ihre Insel auf der Backbordseite und nicht wie sonst bei Flugzeugträgern üblich auf der Steuerbordseite. Filmisch ist besonders die Kameraführung im ersten Teil auf der amerikanischen Seite (Regie Richard Fleischer) interessant, sie ist ruhig, aber nie statisch. Hektisch wird es nur bei den Actionszenen, wenn in die sonntägliche Friedensroutine plötzlich die japanischen Bomben fallen. Nebenbei bemerkt, Kapitän zur See Fuchida, auf dessen Aufzeichnungen als Stabsoffizier Admiral Nagumos, er befehligte unter anderem die erste Angriffswelle über Pearl Harbor, erzählt nicht unbedingt die Wahrheit. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass er am späten Vormittag noch auf eine 4. Angriffswelle gegen die Öltanks drängte, die Mission Ausschaltung der US-Schlachtflotte war erfüllt.
[1] nur die Soryu, die auch bei dieser Operation dabei war, hatte das gleiche Layout - es bewehrte sich anscheinend nicht, alle weiteren Flugzeugträger haben die Insel auf Steuerbord. Es ist nicht bekannt, warum diese beiden Flugzeugträger so gebaut wurden. Es wird vermutet, dass es mit Platzrunden oder dem Erkennen im Verband zu tun gehabt haben könnte, oder dem Drehmoment der Flugzeugmotoren, aber eine Erklärung geben die bekannten Quellen nicht.
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