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  • Streifzüge

Tschekist

Aktualisiert: 17. Jan. 2021

(UdSSR/Frankreich 1992)

Vielleicht einer der besten Filme über den Holocaust, ohne das dieser auch nur ein einzigesmal direkt erwähnt wird. „Unmöglich“ werden jetzt alle aufschreien, aber sowjetische Filmschaffende haben dies tatsächlich fertig gebracht. Dieser Fim war einer der letzten Filme überhaupt, der in der UdSSR entstanden ist. Vor dem Augustputsch von 1991, wäre es unmöglich gewesen, eine derartige Abrechnung mit dem russischen Bürgerkrieg in Rußland zu drehen, war doch die Vorlage, ein sowjetischer Roman über den russischen Bürgerkrieg, in der Sowjetunion bis 1989 verboten.

Dieser Film geht nicht auf die offensichtlichen Opfer der Tscheka, des sowjetischen Geheimdienstes ein, sondern beschäftigt sich mit den Tätern, die am Fließband Menschen zum Tode verurteilen und dann in einem Keller erschießen. Heinrich Himmler sagte auf seiner ersten Posener Rede "(Ihr wißt,) was es heißt, wenn 100 Leichen beisammen liegen, wenn 500 daliegen oder wenn 1000 daliegen. Dies durchgehalten zu haben, und dabei – abgesehen von menschlichen Ausnahmeschwächen – anständig geblieben zu sein, das hat uns hart gemacht." Was so etwas wirklich mit Menschen macht, das zeigt uns dieser Film. Der Film tut weh, und ist sehr schwer zu bekommen, für den deutschen Markt gibt es eine 55 Minuten Fassung, als er 1992 bei den Filmfestspielen in Cannes dem Festivalbesuchern vorgeführt wurde, hatte die Kopie dort eine Länge von 89 Minuten, einen Skandal oder Aufschrei gab es nicht.

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