(USA 1959)
Manche Sachen können doch nicht wahr sein wird man sich sagen, wenn man diese Militärkomödie von 1959 sieht. Cary Grant und Tony Curtis spielen hier zwei U-Bootoffiziere auf einem irrsinnigen Rückzug von den Philippinen zu Beginn des Krieges im Pazifik, doch was dem Kommandanten (Cary Grant), der ein halbes Wrack von Cavite (von 1942 bis 1944 in japanischer Hand) nach Darwin überführen soll, widerfährt ist, wie es so schön heißt, based on real events. Ob es sich um den berüchtigten Toilettenpapierbrief [1], den versenkten Lastwagen [2], das evakuierte weiblichen Sanitätspersonal und den rosa Menigeanstrich[3] handelte, das alles war ein best-of der Pannen und Peinlichkeiten, die es während des zweiten Weltkriegs bei der US-UBootwaffe gegen hatte – ohne die berühmt berüchtigte Geschichte um die nicht funktionierenden Torpedos weiter zu erwähnen[4]. Der Film war eine Idee von Tony Curtis, der von Cary Grants Auftritt in Bestimmung Tokio so begeistert war, dass er sich selbst bei der US Navy als Freiwilliger meldete und auf einem U-Boottender eingesetzt wurde, Blake Edwards führte auf seine unnachahmlich Art Regie, es war sein erster Spielfilm, die Schauspielerin Tina Louise, die man gerne für eine der Sanitätsoffizierinnen gehabt hätte, lehnte das Rollenangebot allerdings ab, da für ihren Geschmack zu viele anzügliche Stellen im Drehbuch waren. Der Film ist ein Spiegel der Zeit, wo man den letzten großen Krieg noch romantisch verklärt, den nächsten aber schon wieder vorbereitet und das klassische Gesellschaftsbild mit all seinen Vorurteilen durch ironische Brechung stärkt. Auf der einen Seite ist Das Kleine Teehaus zu spüren, auf der anderen Seite aber auch Bomber B-52, und bei Blake Edwards natürlich auch immer die Lust am anarchischen Chaos eines Inspektor Clouseau. Und entsprechen der Zeit wird natürlich mit Hilfe der US-Navy auf verfügbares Material zurückgegriffen, bei den im Film für die fiktive USS Sea Tiger verwendeten U-Booten handelt es sich um Einheiten der Balao-Klasse, die erst 1942 auf Kiel gelegt wurden, und die Rahmenhandlung des Films betrifft die Außerdienststellung dieses Schiffes, damit der Name für ein neues Atom-UBoot frei wird.
[1] eine Woche tägliches Strafexerzieren der verantwortlichen Abteilung beim Beschaffungsamt.
[2] da hat der Torpedozünder wenigsten einmal funktioniert
[3] einmal als beabsichtigte Tarnfarbe, bei einem anderen U-Boot als Folge eines Brandes auf dem längseitsvertäuten Schiff
[4] Dieses Desaster hatte ja bereits seinen eigenen John Wayne Film bekommen: Unternehmen Seeadler.
Comments