(Deutschland 1920)
„Film muss Graphik werden“ so lautete das künstlerische Motto des ersten expressionistischen deutschen Stummfilms Das Kabinett des Doktor Caligari im Jahre 1919. Dieser Film entstand ein Jahr später und trieb dieses Prinzip auf die Spitze. Abgesehen von den Darstellern sah das Publikum nur Kreidestriche auf Schiefertafeln.
Die Vorlage, ein Theaterstück, wurde 1912 geschrieben und während des Krieges 1917 uraufgeführt. Es handelt von einem einfachem Mann, der als Bankbeamter einer Kundin am Schalter verfällt und dadurch in den Abgrund gerissen wird. Mehrere Stationen seines Untergangs werden einprägsam expressionistisch skizziert und erzeugen so eine einzigartige Erfahrung für das Kinopublikum.
Sinnigerweise wurde diese Darstellung einer geschundenen Seele dem deutschen Publikum vorenthalten und dieses einzigartige Kunstwerk galt lange zeit als verloren, wenn nicht 1960 in Japan eine Kopie im Besitz eines Filmsammlers aufgetaucht wäre.
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