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Streifzüge

Broadway

Aktualisiert: 18. Apr. 2021

(USA 1929)

Ein Nachtclub as Bühne für ein Kriminalfall wurde zu einem Demonstartionsobjekt in mehrfacher Hinsicht. Der Regisseur Paul Fejos, ein ungarischer Doktor der Chemie und Bakteriologe, brachte zum einen einen Europäischen Filmstil nach Hollywood, zum anderen ging er an die Grenzen des tontechnisch Machbaren. Der Film weiß jetzt noch nicht, was er denn genau seien möchte, ein Stummfilm, weltweit überall vermarktbar, oder ein Tonfilm, der nur in entsprechen ausgestatteten Kinos gezeigt werden kann. Durch die damalige Tontechnik war ein Schneiden des Tones nur schwer möglich, und Ton und Bild wurden auf verschiedenen Medien vorgeführt[1], die erst vor wenigen Jahren zu einer rekonstruierten Fassung aus der Stummfilmfassung geführt hat [2]. Der Film war damals nicht sonderlich erfolgreich, er ist ein Opfer des Überganges zum Tonfilm ohne die ganz großen Stars, deswegen bewarb das Studio ihn mit einer besonderen Attraktion, den extra für ihn gebauten Kamerakran[3], die Schauspieler waren oder wurden erst später bekannt[4], aber was den Film wirklich auszeichnet ist die entfesselte Kamera. Paul Fejos war der Ansicht, dass ein Musical eben eine die Bewegung der Musik aufgreifende Kamera brauche, etwas, was man bei Bedarf eben Nachvertonen kann, was sich leider mit der statischen Kamera bei direkt aufzuzeichnenden Dialogszenen sticht.

Der Star des Films

[2] Eine Komplette Stummfilmkopie fand sich im ungarischem Filmarchiv, die Schallplatten mit dem Ton wurden vom vitaphoneprojekt aufgespürt.

[3] der noch viele Jahre für Universal seine Dienste leisten sollte und garantiert nicht wie das Tonsystem von Kinogängern mit einer Klimaanlage verwechselt werden konnte.

[4] Paul Porcasi war eigentlich auf diese Art von Rolle festgelegt – wie wir in Footlight Parade sehen können.

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