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Streifzüge

Christine

Aktualisiert: 31. Jan. 2021

(Frankreich 1958)

Remakes sind nichts neues, manchmal, gerade zu Beginn der Tonfilmära, waren sie fast der Standard. Es war damals noch nicht möglich, Filme nachträglich zu synchronisieren, das lernte man sich erst trauen zu dürfen. So war es erst mal durchaus üblich, das man die Kulissen und die Setups mehrfach nutze, indem man den gleichen Film mehrfach in verschiedenen Sprachversionen drehte – ein Remake der wörtlichen Art, genauso wie sich zwei Vorstellungen einer Theaterinszenierung niemals gleichen. Interessant wird es, wenn zwischen den verschiedenen Versionen eine ganze Generation liegt. Wie in diesem Fall. Christine ist ein Remake des sehr erfolgreichen Ufa-Filmes Liebelei von 1933 mit Gustav Gründgens, Paul Hörbinger und Magda Schneider, in Christine spielten Alain Delon, Jean Galland, Fernand Ledoux und in der Hauptrolle Magda Schneiders Tochter Romy. Auch wenn die Vorlage für beide Filme die gleiche ist und alle Beteiligten vor der Kamera gute Arbeit leisten, fehlt dem Remake eben doch etwas, was das Original hatte, der Genius eines Max Ophüls, der 1933 die Regie führte und dessen Wehmut über die vergangene Zeit bereits 1933 zu Spüren war, etwas was man überdeutlich in seinem Reigen von 1950 bemerken konnte. So bleibt dieser Titel, obwohl er häufiger im Fernsehen zu sehen ist als das Original[1], nur eine Fußnote der Filmgeschichte.



[1] liegt vielleicht nicht nur daran, dass Romy Schneider heute der bekanntere Name ist, sondern auch daran, dass beim werberelevanten Zielpublikum Farbe attraktiver als Schwarz-Weiß ist.


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