top of page
Streifzüge

Coffy - Die Raubkatze

Aktualisiert: 29. März 2023

(USA 1973)

Vigilantismus war nicht auf weiße beschränkt, nein schon zwei Jahre bevor Charles Bronson Rot sah, gab es in dem anderem Kino, was bis in die 1960er in den USA erfolgreich vom weißen Publikum verdrängt worden war einen Normalo, der das Recht in die eigene Hand nahm. Und wie bei Charles Bronson kennt man nicht mehr den Rollennahmen, aber die Person, die diese verkörperte – Pam Grier, das weibliche Gesicht der Blaxploittionfilme vor der Kamera. Nein, es war nicht Quentin Tarantion, der sie der Vergessenheit entrissen hat, denn sie war nie völlig vergessen wie eine Gerda Marus, die man heute nur noch als Frau im Mond kennt. Pam Grier drehte hier ihren dritten Film für den Regisseur Jack Hill, der schon lange im Exploitationbereich [1] tätig war, und wurde mit dieser Hauptrolle ein Star.

Wie es sich für einen guten Expoitationfilm gehört, sind die Rollen klar gekennzeichnet, je reicher und je einflussreicher jemand ist, desto korrupter, böser und blöder muss er sein, und da es sich um einen Blaxploittionfilm handelt, sind natürlich auch fast alle Schauspieler schwarz [2] – aber diesmal, Film ist ja ein Geschäft, nicht der Regisseur – und auch die Musik kommt aus der Ecke, die man in der Plattenindustrie 25 Jahre zuvor „Race“ genannt hat.

Coffy (Pam Grier) ist hauptberuflich Krankenschwester, aber in ihrer Freizeit versucht sie ihre Schwester zu rächen, die man Kokain abhängig gemacht hat. Deswegen zieht sie wie eine U-Bootfalle los und ermordet Drogendealer. Ein unbestechlicher Polizist ist ihr bester Freund (William Elliot), doch der wird in ihrer Gegenwart brutal zusammengeschlagen und invalidisiert. Dem dafür verantwortlichen Gangster (Allan Arbus) bietet sie sich als Nutte an, doch der Versuch ihn zu erschießen schlägt fehl, um sich zu retten und ihre Rache weiter zu betreiben gibt sie an, sie hätte von einem seiner Geschäftspartner (Robert DoQui) den Auftrag erhalten sie zu ermorden, dann muss sie aber feststellen, dass der Politiker (Booker Bradshaw), mit dem sie eine Affäre und der von sich ein Bild als Saubermann aufgebaut hat, noch über den Gangstern steht und der eigentliche Kopf hinter den Drogenhändlern ist. Fast gelingt es dem noch sie von seinen guten Absichten zu überzeugen, da kommt eine andere Frau aus dem Schlafzimmer. Ja, man kann fremdgehende Freunde auch mit dem Schrotgewehr kastrieren. Nicht umsonst wird Hill heute auch als feministischer Regisseur gelesen, trotz sehr viel nackter weiblicher Haut.


[1] Unter anderem war er einer der Regisseure, die für Ich, ein Groupie mit Ingrid Steeger verantwortlich war.

[2] Unter den Prostituierten finden sich neben ein paar Weißen auch Asiaten.


Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comentarios


bottom of page