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Streifzüge

Der Strahlende Pfad

Aktualisiert: 18. Jan. 2021

(UdSSR 1940)

Musicals in der Sowjetunion, das bedeutete unter Stalin eigentlich nur eins: Ein Film von Grigory Alexandrow mit Lyubov Orlowa, seiner Gattin in der Hauptrolle. Ein Jahr nach seinem großen Erfolg Wolga-Wolga inszenierte er das alte Märchen Cinderella als sowjetische Heldenreise einer Arbeiterin in einer Großspinnerei, ein Aufstieg durch Bildung von der kleinen Analphabetin vom Lande zur Heldin der Arbeit und schlussendlich Deputierten im Obersten Sowjet, Stachanow machts möglich. Gesangsnummern in einer Maschinenhalle, wo man sein eigenes Word nicht versteht, drängt natürlich Vergleiche mit anderen Filmen auf, zeitgenössisch und Thematisch wäre da eine Fred Astaire Nummer aus Shall We Dance von 1937, zur Musik von George Gershwin, bei der Behandlung des Lärms kann man natürlich auch Die Jagd auf Roten Oktober von 1989 denken, wo man dringendst Spionagephotographien mit Hilfe eines Schiffbauingenieur direkt auf einer Werft auswerten musste.

Das Erstaunliche ist, dass dieses Musical sogar einwandfrei funktioniert, als Operette, als Märchenfilm und als Identifikationsmöglichkeit für das weibliche Publikum wie man verschiedenen Sekundärquellen, z.B der Dokumentation East Side Story entnehmen kann. Die mir vorliegende Kopie (im russischen Orginal ohne Untertitel) erweckt aber in der Tonspur den Eindruck, dass auch hier einzelne Szenen der Entstalinisierung im Zug des XX. Parteitages der KPdSU 1956 zum Opfer gefallen seien könnten.

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