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Streifzüge

Der Tag bricht an

Aktualisiert: 7. Jan. 2021

(Frankreich 1939)

Ein Mann ist am Ende. Er hat sich in einem Zimmer verschanzt, vor dem Haus wartet die Polizei, die ihn eigentlich nur als Mordverdächtigen festnehmen will. Doch er weiß, dass er schuldig ist und hat in seinem Ärger keine Lust auf den Prozess, der nur mit einem Schuldspruch enden kann. So beginnt dieser Film, der noch in den 1950ern als einer der zehn besten je gedrehten Filme galt und wir können im Laufe des Filmes mitverfolgen, wie es dazu gekommen ist, dass er einen Menschen erschossen hat.

Er hatte sich in ein Mädchen verliebt, doch diese empfand einen Vorstadtvarieteekünstler als interessanter. Zurückgewiesen fing er eine kleine Affaire mit dessen ehemaliger Assistentin an, die sich im Laufe der nächsten Wochen in ihn verliebte. Dies störte den Varietékünstler, der nun dem Hauptdarsteller zu verstehen gab, dass er der Vater der ihn Zurückweisen sei. Es kommt zu einem Streit, bei dem er den Künstler mit dessen Waffe erschießt. Marcel Carné verfilmte das Drehbuch von Jacques Prévert und Jaques Viot mit Jean Gabin, Jules Berry, Jaqueline Laurent und Arletty, in einer poetisch realistischen Weise, die man als Höhepunkt dieser Stilrichtung betrachten kann, die Erzählstruktur ist nicht neu, wir haben sie auch schon in Transatlantic-Merry-Go-Round gesehen, dass die Einstellungen in einzelnen Szenen auch die Raumdecken mit einbeziehen ist keine Erfindung von Orson Welles, wie manchmal behauptet wird, sondern geschieht schon in diesem Film. Der Film kam in Frankreich im Frühsommer 1939 in die Kinos, im Sommer 1940 wurde er von der neuen Regierung unter Marschall Petain als demoralisierend verboten. Möglicherweise schlug die Zensur bereits bei einer anderen Szene früher zu, jedenfalls existieren Szenenphotos mit Arletty in der Dusche ihrer Wohnung, die sich in den heutigen Kopien nicht mehr finden lassen.

IMDB Link: https://www.imdb.com/title/tt0031514/reference

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