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  • Streifzüge

Die Koffer des Herrn O.F.

Aktualisiert: 23. Mai 2021

(Deutschland 1931)

Wie kommt man zufällig erfolgreich durch eine große Wirtschaftskrise? In dieser kleinen UFA Tonfilmkomödie von Alexis Granowski steckt die Antwort bereits im Titel. 13 Koffer sind im einzigem Hotel des Ortes Ostend angeliefert worden, doch niemand hat eine Ahnung, was sie sollen. Zwar sind 6 Zimmer reserviert worden, aber es gibt nur das Monogramm und mit dem weiß auch niemand etwas anzufangen. Der Ort ist eigentlich zu unbedeutend, auf dass dorthin eigentlich jemand hinreisen möchte. Also entstehen Gerüchte, und ein Zeitungsredakteur hat eine Idee, wie man diese vernünftig zum allgemeinem Nutzen kanalisieren könnte. Und, oh Wunder, nach kurzer Zeit blüht die lokale Wirtschaft, der Zeitungsredakteur ist mit der Tochter des davon profitierenden Bürgermeisters verheiratet und kein Mensch interessiert sich mehr dafür, dass in Ostende 13 Koffer nicht angekommen sind.

Nicht nur, dass das die Liedtexte von Erich Kästner kamen und der Zeitungsredakteur von Peter Lorre[1] gespielt worden war hat den Nazis so missfallen, dass sie den Film nach 1933 nur noch zensiert in die Kinos ließen, das lag auch an dem Plot über die Manipulation der öffentlichen Meinung, das war ihnen wohl zu nah an ihrer Politik. Die Welt will betrogen werden, und wenn alle daran glauben, kommt man damit erst einmal durch. So funktioniert Hochstapelei.

Stilistisch erinnert der Film sehr an die frühen Tonfilme eines Rene Clair. Granowski starb 1937 in Paris, unbehelligt von den Nazis.

[1] und seine Frau von Hedwig Kiesler (auch bekannt aus Extase), die wie er nach Hollywood ging und dort ein Star wurde


Vollständiger Film bei archive.org

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