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  • Streifzüge

Ein Mann sieht Rot

(USA 1974)

Man könnte viel über diesen Film und seine Rezeption in Deutschland schreiben, schließlich war der Film lange Zeit in Deutschland indiziert und durfte so nichteinmal beworben werden. Dennoch wusste jeder, dass es ihn gab und warum er in diesen Status geraten war, aber richtig gesehen hat ihn eigentlich kaum jemand.

Für Charles Bronson war dieser Film sein amerikanischer Durchbruch. Zwar hatte er schon in den 1950ern in vielen wichtigen Filmen mitgewirkt[1], aber nachdem er in Italien und Frankreich zum Star[2] geworden war, entdeckte Hollywood erst durch diesen Film sein Actionpotential, aber es ist nicht das Blut, was diesen Film auf den Index der jugendgefährdenden Filme brachte, sondern die Tatsache, wer hier das Opfer und wer der Täter ist. Der Film kam in den USA noch unter dem Präsidenten Richard Nixon in die Kinos, zu einer Zeit, wo die Großstädte nicht mehr den Lebensstandard und die soziale Trennung einer Suburbia von der Unterschicht gewährleisten konnte, dem Land der Frontier war diese abhanden gekommen und in den Straßenschluchten New Yorks hatten sich die Probleme gesammelt. So jedenfalls erzählt es uns dieser Film von Michael Winner.

Paul Kersey (Charles Bronson) ist ein New Yorker Architekt, der einen Auftrag in Texas ausgeführt hat, von seinem Auftraggeber, einem Rancher, erhält er ein typisches Werkzeug der Frontier, einen Revolver. In New York, wird seine Frau bei einem Überfall in ihrer Wohnung vergewaltigt und ermordet, doch für die Polizei ist das nur ein Fall von vielen, Kersey beginnt die Stadt mit anderen Augen zu sehen und sich unsicher zu fühlen, weswegen er sich mit einer primitiven Waffe, einem Sparstrumpf, bewaffnet und natürlich ist er auch gleich das Ziel eines Straßenräubers, doch der mit Münzgeld gefüllte Strumpf vertreibt den Junkie. Warum soll man ein Behelfswerkzeug verwenden, wenn man ein richtiges hat, denkt er sich und macht sich wie eine alte U-Bootfalle[3] auf Verbrecherjagd. Mit einer Versenkung kommt er wieder nach Hause und nach kurzem fällt der Polizei auf, dass da ein Serienmörder unterwegs ist. Irgendwer nimmt ihnen da die Arbeit ab und die Person wird in der Presse für das „Aufräumen“ gefeiert. Am Ende, die Mörder seiner Frau werden nie gefunden, er aber von der Polizei als der Vigilant identifiziert, muss er New York verlassen, aber an seinem neuem Wohnort Chicago, wird es wohl nicht lange ruhig bleiben.

[1] Zum Beispiel Das Wachsfigurenkabinet.

[2] Unter anderem in Spiel mir das Lied vom Tod.

[3] Man denke an Morgenrot.


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