(DDR 1954 und 1955)
Wir hatten noch keinen Film aus dem anderen Deutschland, der zuerst stalinistisch geprägten DDR, in dieser Reihe vorgestellt. Filme aus der deutschen Diktatur aber schon, genauso wie einen sowjetischen Film vom Hochpunkt des Stalinismuses. Diese Filmtradition darf man bei der Betrachtung eines hagiographischen Machwerkes über den Säulenheiligen des deutschen marxistischen Leninismus nicht vergessen.
Die DEFA brauchte zwei abendfüllende Filme um ihn, sein Leben und sein Sterben, den von der kapitalistischen Ausbeutung zwangsbefreiten Massen nahe zu bringen. Schließlich musste man ja die Peinlichkeit des Volksaufstandes vom 17. Juni gegen die Ausbeutung durch kommunistische Kader vergessenmachen. Wenn man den großen Verbrecher aus der deutschen Geschichte als Vergleichsmaßstab wählt, sehen die eigen notwendigen Grausamkeiten doch als historisch Notwendig aus.
In einem Meer von Roten Fahnen haken sich die Stoßtruppen der Arbeiterklasse ein um zur Musik von Hans Dessau Straßenblokaden der Berliner Polizei zu durchbrechen.
So kann man auch auf die Weimarer Republik zurückblicken. Wenn man böse wäre, könnte man eine direkte Linie vom Bürgerkrieg in Hamburg, den 17. Juni zum Film im Film bei Tarantinos Inglorious Baserds ziehen.
Und natürlich fiehl der Film auch der Entstalinisierung zum Opfer - alle Szenen die diese Unperson enthielten, wurden bereits Kurz nach dem XX Parteitag der KPdSU aus allen Kopien entfernt.
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