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Streifzüge

Hooray for Love

Aktualisiert: 7. Jan. 2021

(USA 1935)

Eigentlich eine kleine, unbedeutende RKO-Produktion, ohne Fred Astaire und Ginger Rogers über das Werben eines jungen Mannes, frisch vom College, um eine kleine Schauspielerin, die sich in New York in kleinen unbedeutenden Rollen durchschlägt, von einem Routinier für kleinere Musicals inszeniert. Dutzendware vom Fließband eben. Die Hauptrollen sind mit guten Leuten besetzt, die aber heute eigentlich nur noch Spezialisten bekannt sind: Gene Raymond, der immer im Schatten seiner Gattin Jeanette MacDonald stehen wird[1], und Ann Sothern, der Enkelin des ersten US-Amerikanischen Unterseebootentwicklers, die eine lange Karriere in Hollywood hatte, es aber nie in die Riege der ganz großen Stars schaffte.

Was aber diesen Film definitiv dem Vergessen entreißt, ist eine seiner Produktionsnummern, die damals längst nicht alle amerikanischen Zuschauer mitbekommen haben, denn die Stars dieser Nummer hatten einen ganz großen Makel – sie waren schwarz, und solche Szenen pflegten Rassisten im alten Süden aus den Filmkopienen entfernen zu lassen, da das lokale Publikum so etwas nicht zu sehen wünschte und sich die lokalen Zensoren deswegen regelmäßig querstellten. Wir hingegen können uns an einer wunderbaren Revuenummer mit Bill Bojangels Robinson und Fats Waller erfreuen, die versucht das Positive in einer Entmietungserfahrung mit einem leichtem Maß an stereotypisierter Sozialromantik darzustellen. Diese Nummer allein lässt sich heute problemlos auf Youtube finden. Bill Bojangels galt zu seiner Zeit als einer der großartigsten Stepptänzer in den USA, damals waren die anderen Tänzer zufrieden, wenn sie nur ansatzweise so gut tanzen konnten wie er. Leider ist ihre Verehrung für ihn in anderen Filmen heute geächtet, weil sie mit einem Makel versehen ist – blackface[2]. Bojangels Tanzpartnerin in dieser Nummer ist Jeni Le Gon.

[1 ]Er war auch der Star in dem hier schon Besprochenem Transatlantic-Merry-Go-Round.

[2] z.b. Fred Astaire in Swingtime (Bojangels of Harlem) und Eleanor Powell in Honolulu


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