(USA 1936)
"Wie lange gibt es das schon ?" fragt der völlig überwältigte Clark Gable seinen ihn in die Oper begleitenden Freund. Eigentlich wollte er nur seine zu einem Konkurrenten geflohene Nachtclubsängerin mit einem Gerichtsvollzieher wieder in seinen Nachtclub zurückholen, doch die Stimme einer klassisch ausgebildeten Sängerin in ihrem natürlichen Setting überzeugt alle, alle bis auf den gelangweilt erdnußverzehrenden Gerichtsvollzieher. Die Sängerin Jeanette MacDonald war klassisch ausgebildet, und hatte einiges an Operettenerfahrung unter sich, als sie 1929 ihren ersten guten Filmvertrag bei Paramount erhielt. Aber eigentlich geht es mir jetzt gar nicht um die Schauspieler - MGM klotzte bei dieser A-Produktion - noch um das Team, der Regisseur war einer der Tophandwerker bei MGM, und das weitere Team - am Drehbuch schrieben Erich von Stroheim mit, der durchaus ein paar Artikel über eigene Filme als Regisseur und Schauspieler verdient hätte[1] und D.W. Griffith mit - sondern an dem, was heutige TV Programmplaner aus dieser Szene lernen könnten. Wann wird aktive Nachwuchswerbung betrieben? Wann werden interessante Inszenierungen gesendet? Ja, es gibt ARTE, aber da ist das Zeitschema explizit auf den französischen Markt ausgerichtet, die Übertragungen beginnen immer erst gegen 21 Uhr. Beeindruckend ist im Film natürlich auch das Erbeben, welches die Stadt weltbekannt gemacht hat, wobei die ebenfalls thematisierte Korruption, die durch einen erfolgreichen Stadtstreich[2] beendet wurde, nicht vergessen werden sollte.
[1] Ja, auch für the Great Gabbo, bei dem Jeanette MacDonald beinahe ihr Leinwanddebüt gegen hätte; Barrios Anmerkung dazu verkneife ich mir hier. [2] war ja nicht das erste mal. Der 1848er Goldrausch führte zu ähnlichen Konsequenzen. IMDB link: https://www.imdb.com/title/tt0028216/?ref_=ttmi_tt
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