(Deutschland 1934)
„Ein 600-seitiger Amoklauf“ so wird die nationalsozialistische Antwort auf Remarques „Im Westen Nichts Neues“ heute bisweilen in der Literatur bezeichnet. Ein Kriegserleben nannte der Autor sein Werk selbst, es ist spannend geschrieben, auch wenn Hitler selbst es im Vorwort plakativ als „Vermächtnis der Front“ bezeichnet, scheitert Zöberlein doch mit seinem Hauptanliegen, einen Dolchstoß der liberalen und linken Kräfte in den Rücken der Front nachzuweisen.
Genauso verärgert über Milestones Verfilmung von Remarques Roman und Papsts Westfront 1918 entschied er sich mit eigenen Mitteln ein Kapitel aus seinem Roman zu verfilmen. Die Geschichte eines Vorpostens an der Westfront, der ein paar Dutzend Meter zu weit vorne im Niemandsland seine Stellung bezieht und sich plötzlich im Keller des falschen Bauernhofes wiederfindet, nur wenige Schritte von dem feindlichen Graben entfernt, ist gut gemacht, bloß fehlt ihm das fatalistische, vergebliche Verzweifelnde, was seine ideologischen Gegenstücke auszeichnet.
Beppo Brem hatte sein Filmdebüt in dem hier bereits besprochenem Film Die verkaufte Braut und war bis 1990 in deutschen Produktionen vor der Kamera aktiv.
Der Regisseur/Autor Hans Zöberlein produzierte noch einen weiteren Film (auch mit Beppo Brem), wurde nach einer künstlerischen Meinungsverschiedenheit mit Hitler über eine architektonische Frage von seinem Amt als erster Münchner Kulturreferent entbunden, überlebte als SA General die Nacht der langen Messer und rächte sich kurz vor der Befreiung Penzbergs an den Bürgern, die im Rahmen der Befreiungsaktion Bayern diese Stadt kampflos den Amerikanern übergeben wollten, wofür er zum Tod durch den Strang verurteilt wurde und nur durch das in Krafttreten des Grundgesetzes mit dem Leben davon kam. Für sein zweites Buch hätte man ihn auch aufhängen können.
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