(USA 1930)
Alle Filme, in die in dieser Reihe besprochen worden sind, die vor 1962 gedreht wurden, waren in Schwarz-Weiß gedreht. Heute sprechen wir über einen Farbfilm, zwar nicht in glorious Technicolor, sondern seinem direktem Vorgänger Two-Strip-Technicolor - das tat sich zwar schwer mit der Farbe Blau, konnte dafür aber Rot, Grün und Gelb. Es war ein großer Aufwand im Kopierwerk, brauchte viel Licht beim Drehen und, wenn man im Kopierwek schlampte. sah es einfach nur beschissen aus. Es war kein Wunder, dass es sich nicht sonderlich lange halten konnte, dennoch sind in den Jahren 1928 bis 1932 Duzende Filme mit diesem Prozeß in die Kinos geraten. Dieser Film ist nicht nur wegen dem Filmmaterial bemerkenswert, nein, es war auch der erste Film, bei dem einer der visuell kreativsten Köpfe für die Kamera arbeitete: Busby Berkeley, der Großvater des Videoclips. Er war Teil eines Deals, den der Broadway Produzent Florence Ziegfeld mit Sam Goldwynn ausgehandelt hatte. Der brauchte Geld, nachdem er an der Börse wie viele andere sehr viel Geld verloren hatte, und verkaufte die Rechte an seiner Produktion "Whoopee!" inklusive Besetzung an Goldwynn. Eine Rolle wurde durch die Zweitbesetzung ersetzt, der Chorus wurde in Hollywood neu verpflichtet, was bedeutete, dass man neue Choreographien benötigte, zum Glück hatte man deswegen auch den Choreographen nach Hollywood gebracht. Der wurde vom Kameramann über das Set geführt, und dieser sagte einen einzigen Satz, der Busby Berkeley durch seine gesamte Karriere in Hollywood leiten sollte. "Die Kamera hat nur ein Auge." Auch der Star des Films machte in Hollywood seine große Karriere. Bis dahin war Eddie Cantor nur in den großen Städten ein bekannter Name, der immer mit seiner jüdischen Herkunft koketierte. "an Indian at a hebrew school... Oi wey." wie es noch in diesem Film hieß, aber 1933 in Roman Scandals, seinem vierten für Goldwynn, als Sklave auf dem römischen Sklavenmarkt, wo er beinahe als Löwenfutter verkauft wurde ist es nur noch "look, first quality from Russia". Aber in Whoopee geht es um Rassismus. Eine Weiße darf ihren indianischen Freund nicht heiraten und brennt mit dem jüdischen Trickster (dem Hauptdarsteller) durch. Jedenfalls schreibt sie das ihren Eltern. Der ist nicht sonderlich glücklich darüber, da er nun auch von seiner Freundin gejagt wird. Da man kein Benzin mehr hat, versteckt man sich schnell auf der Nachbarranch, er tarnt sich als schwarzer Koch, denn Rassisten gehen nur nach der Hautfarbe, und kommt damit sogar beinahe durch. Wer hingeht und sagt, Blackface lehne ich prinzipiell ab, verpaßt leider das angeschmiert sein der Rassisten und wie diese sich lächerlich machen. IMDB Link: https://www.imdb.com/title/tt0021549/reference
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