(USA 1944)
Wie wird man mit Pferdewetten reich? - Ganz Einfach, man muß nur auf den Gewinner des ersten Rennens setzten, mit dem gewonnenem Geld auf den des nächsten, und so weiter und so sofort. Mit dieser einfachen, lakonisch am Bartresen vorgetragenen Erkenntnis endet der Film, den der französische Regisseur Rene Clair während der deutschen Besetzung Frankreichs im hollywooder Exil gedreht hat.
Es ist eine phantastische Geschichte, die dem Helden da widerfährt, nur der Vater seiner Freundin erkennt als Schausteller den praktischen Nutzen, den man aus der Zeitung des nächsten Tages ziehen kann. Rene Clair als Franzosen war das unheimliche Potential dieser Idee natürlich völlig klar, hatte doch Balzac bereits gute 100 Jahre zuvor das Schauerpotential einer Eselshaut ausgeschöpft. Auch hier besteht für den Strahlemann in der Hauptrolle explizite Lebensgefahr, denn man weiß ja als Journalist, das alles was in der Zeitung steht, wahr ist. Dem sehr bekannten Dick Powell[1] als straight man stand als funny der ebenso musicalerfahrene Jack Oakie[2] gegenüber, die sich wunderbar ergänzten. Sinnigerweise sah ich den Film das erste Mal vor vielen Jahren im Kino, wo sich ein Zeitungsverkäufer nach dem Film sehr wunderte, dass alle Besucher mit leicht erschrecktem Gesicht um ihn einen Bogen schlugen und er kein einziges Exemplar der Zeitung für den nächsten Tag verkaufen konnte.
[1] damals noch hauptsächlich als Star aus Filmmusicals wie Footlight Parade bekannt, er wechselte gerade ins nicht singende Fach, wenig später sah man ihn auch als Privatdetektiv Philip Marlowe, bevor er auch Regie führte.
[2] hier bereits in Let's Go Native besprochen, bekannter aber als Mussolinniparodie in Chaplins Der große Diktator.
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