(USA 1934)
Eigentlich kennt man diesen Film nicht, auch wenn die Hauptdarstellerin einer der bekanntesten Hollywoodschauspielerinnen des 20. Jahrhunderts war. Aber kleinere A-Produktionen aus dieser Zeit haben heute kaum mehr ein Publikum[1], wenn nicht einer der großen Schauspieler (männlich) mitspielt, mag der Plot auch noch (es ist ja ein Warner Brothers Film) so anti-elitär sein. Investor Sherwood Nash (William Powell[2])versucht seine pleitegegangene Firma zu retten, in dem er mit der Modedesignerin Lynn Mason (Bette Davis) exquisite Damenmode aus Paris für den Massenmarkt kopiert. Kapitalismus in Reinkultur und Demokratisierung der Mode. Nein, der Film war jetzt nicht direkt als Antwort auf Roberta gedacht, der diese Welt von genau der anderen Seite mit seinem Blick streift, aber Regisseur William Dieterle und die Drehbuchautoren finden dafür die entsprechenden Bilder und es gelingt ihnen auch noch den Choreographen Busby Berkeley zu beschäftigen, da auch noch Straußenfedern für eine Revue zu verarbeiten sind. Langweilige Arbeit macht müde, und Träume spinnen ihre eigene Logik. Bei Hitchcock hatten Väter plötzlich das Problem, dass ihre Töchter nicht mehr duschen wollten[3], soviel zu der Macht von Streichern, aber bei diesem Film beschwerten sich Mütter, dass deren Töchter nicht menschliche Harfen werden sollten. Von Rudersklaven für Aphrodite war in den Briefen offensichtlich nicht die Rede. An der Kinokasse war er trotz eines Einspielergebnisses von ein knappen Million Dollar für das Studio eine leichte Enttäuschung, man hatte sich doch ein paar Einhunderttausend Dollar mehr erhofft.
[1] Und Warner Brothers hat es da genauso wie MGM heute noch relativ gut, man denke nur an Universal oder Paramount.
[2] Der damals so gefragt war, dass sich die Studios um ihn rissen, man denke nur an My Man Godfrey oder Der Dünne Mann.
[3] Wie nach Psycho, und der Brief war auch nur eine verspätete Reaktion auf Die Teuflischen.
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