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Streifzüge

South Park – Bigger, Longer & Uncut

(USA 1997)

Der Film ist eine Revue des schlechten Geschmacks, mit voller Absicht will er ein rotes Tuch für alle konservativen Puritaner und für die ach so liberalen Bildungsbürger sein und scheitert dabei nur unwesentlich in seiner pubertären Revolte gegen den Anstand der Älteren.

Bei South Park handelt es sich um eine Animationsserie die in 1997, knappe zehn Jahre nach den Simsons, geschaffen wurde und relativ schnell einen gewissen Kultstatus erreichte. Eine Gruppe von Grundschülern mit diversen Hintergründen erlebt jede Woche ein neues absurdes Abenteuer und am Ende ist einer von ihnen, Kenny, tot [1]. Mit diesem Hintergrundwissen bewaffnet kann man den Film als simple Revue verstehen, in dem alles, von einer Medienhysterie samt daraus resultierender Zensur, über eine verpfuschte Organtransplantation, einen Krieg zwischen befreundeten Nachbarländern, eine Widerstandsbewegung gegen die Eltern und ein drohendes Armageddon zu einem einzigen Plot verknüpft wird, der so nebenbei auch noch freundliche Reverenzen an die Marx Brothers und Diplomaniacs unterbringt. Einer der Schöpfer der Serie war auch noch Komponist[2] und so nimmt es unschwer Wunder, dass so nebenbei auch noch das Flaggschiff der Animationsfilme, Disney, und der dazugehörige Musicalstil des Mainstream-Broadways sein Fett abbekam. Belohnt wurde der Krieg mit der MPAA um eine in den USA nicht geschäftsschädigende [3] Klassifizierung (NC 17) immerhin mit einem Oscarnominierung für den besten Filmsong. Wann erlebt man schon einmal auf der Leinwand einen Teufel, der von Sadam Hussein um den Finger gewickelt wird.

[1] Oh my God, they killed Kenny.

[2] Der erste Film, den die beiden drehten, war ein billig produziertes Musical - immer noch besser als Howdy Broadway von 1929 - über einen gescheiterten Goldsucher, das von Troma als Cannibal: The Musical vertrieben wurde

[3] es ging um Worte, nicht um Bilder oder sonstige Inhalte.

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