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Streifzüge

Le Mans

Aktualisiert: 15. Dez. 2020

(USA 1971)

„Kann man heute noch Stummfilme drehen?“ das fragte man sich in den 1970ern in Hollywood. Mel Brooks sagte "ja" und drehte Silent Movie. In Europa hatte Melville die Frage eingeschränkt und mit „Ja“ beantwortet [1]. Eine ähnliche Antwort fand Lee H. Katzin mit diesem Film, einer nicht mal zweistündigen Meditation über das Langstreckenautorennen schlecht hin. Es dauert eine gute Halbe Stunde bis man als Zuschauer das erste Wort, eine Lautsprecherdurchsage hört. Wir, das Filmpublikum folgen einem Fahrer durch das 24 Stunden Rennen von Le Mans, von seiner Ankunft am Vormittag vor dem Rennen bis zum Verlassen des Autos nach dem Ende des Rennens am nächstem Nachmittag, also durch etwa 70 Stunden seines Lebens. Wir begegnen seinem Rennteam (Teamchef, Mechaniker, Copilot[2]) Konkurrenten, und seine Freundin, deren vorheriger Freund bei einem Rennunfall tödlich verunglückt ist. Wir erleben, wie ein andere Wagen bei einem Unfall zerstört wird, seiner durch einen anderen Unfall ausfällt, er aber als der vermeintlich bessere Fahrer für den anderen Copiloten einspringt, als dessen Wagen mit technischen Problemen in der Box steht und er dadurch plötzlich doch noch auf dem Siegertreppchen steht. Gedreht wurde dieser Film tatsächlich während des echten 24 Stundenrennens von Le Mans, ein paar Rennwagen wurden als Kamerafahrzeuge verwendet und bekamen entsprechende Teilnehmerurkunden für Privatfahrer. Trotz der etwas beeinträchtigten Aerodynamik belegte eines der Autos den 9. Platz. Gerüchte behaupten, dass trotz des Verbotes der Produzenten und der Versicherung Steve McQueen für ein paar Runden selber am Steuer gesessen haben soll.


[2] In dieser Rennklasse wechseln sich zumindest zwei Fahrer regelmäßig am Steuer ab, anders ist dies nicht zu schaffen.

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